1881
Hermann Max Pechstein wird am 31. Dezember in Zwickau als Sohn eines Appreturmeisters geboren. Die achtköpfige Familie lebt vom Lohn des in einer Textilfabrik tätigen Vaters.

1888 – 1896
Besuch der Bürgerschule in Zwickau.

1896 – 1900
Max Pechstein lernt das Handwerk des Dekorationsmalers.

1900 -1903
Nach Abschluß der Gesellenprüfung beginnt er ein Studium an der Kunstgewerbeschule Dresden bei Wilhelm Kreis (Professor für Raumkunst)

1903 – 1906
Er nimmt ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Dresden auf, wo er Meisterschüler Otto Gußmanns wird. Gußmann ist dort Professor für dekorative und monumentale Malerei überdies ist er für den Aufschwung des Kunstgewerbes in Dresden von großer Bedeutung. Pechstein erhält ein eigenes Atelier, wo er Glasfenster, Mosaiken und Wandbilder entwirft. 1905 besucht er in Dresden eine Ausstellung mit Werken van Goghs. Im Völkerkundemuseum sieht er Schnitzwerke aus der Südsee. Sein erster Holzschnitt entsteht

1906
Pechstein verläßt die Akademie mit der höchsten Auszeichnung, dem auch als Rompreis bezeichneten Sächsischen Staatspreis. Der Begegnung mit Erich Heckel und Ernst Ludwig Kirchner folgt sein Eintritt in die ein Jahr zuvor gegründete Kunstlergruppe Brücke deren Mitglieder bis 1910 zahlreiche gemeinsame Ausstellungen veranstalten. Seine ersten Lithographien und Radierungen entstehen.

1907
Glasfensterauftrag fur das Rathaus Eibenstock im Erzgebirge. Im Sommer malt er mit Kirchner in Goppeln bei Dresden. Im Herbst verbringt er drei Monate als Staatspreisträger in Italien, wo er unter anderem Florenz, Ravenna und Rom besucht. Er ist an der ersten Graphikausstellung des Deutschen Künstlerbundes beteiligt. Ab Dezember hält er sich neun Monate in Paris auf. Er sieht dort die Werke von Paul Cèzanne Paul Gauguin und Henri Matisse die für seine weitere Entwicklung wichtig werden und findet auch Kontakt zu den Fauvisten (beispielsweise gewinnt er Kees van Dongen als Brücke- Mitglied).

1908
Beteiligung an der Ausstellung der Indépendants. Im Herbst Übersiedlung nach Berlin wo er bei der Ausstellung der Berliner Sezession mit vier Lithographien und einer Gouache vertreten ist.

1909
Wiederum Ausstellung bei der Berliner Sezession in der Max Pechstein die Bilder “Grünes Tuch,Weiber mit gelbem Tuch, und Märzenschnee zeigt Sein erster Aufenthalt im Fischerdorf Nidden im damaligen Ostpreußen erstreckt sich von Juni bis September.

1910
Pechsteins, für die Berliner Sezession eingesandte, Arbeiten werden unter dem Druck Max Liebermanns abgelehnt woraufhin er zusammen mit anderen Zurückgewiesenen der Berliner Sezession die Neue Sezession gründet. Im Juni folgt ein Aufenthalt mit Erich Heckel und Karl SchmidtRottluff in Dangast am Jadebusen. Er verbringt den Sommer an den Moritzburger Teichen zusammen mit Erich Heckel und Ernst Ludwig Kirchner. Die Gemälde ìlm Wasser und Am Seeufer entstehen Er erstellt die lithographischen Serien Tanz und Karneval.

1911
Heirat mit Charlotte Kaprolat. Von März bis April unternimmt er eine zweite Reise nach Italien. Von Juni bis September erfolgt sein zweiter Aufenthalt in Nidden. Entstehung der Holzschnittfolge “Badende. Die Gründung eines Instituts für Modernen Unterricht in Malerei (MUIM) gemeinsam mit Kirchner bleibt ohne wirtschaftlichen Erfolg.

1912
Wandbilder in der von Mies van der Rohe erbauten Villa Perls. Er beteiligt sich an der Graphikausstellung des Blauen Reiter in München sowie an Herwarth Waldens Sturm- Ausstellung in Berlin. Im selben Jahr scheidet er aus der Brücke aus, da er den Beschluß nur gemeinsam auszustellen als zu starke Einschränkung empfindet. Im Sommer hält er sich zum dritten Mal in Nidden auf. Er beteiligt sich an der Sonderbund-Ausstellung in Köln.

1913
Dritte Reise nach Italien ins Fischerdorf Monterosso al Mare bei La Spezia. Er fährt nach Gent (im Auftrag von Walter Gropius) und nach Paris. Geburt seines ersten Sohnes Frank.

1914
Pechstein reist mit seiner Frau in die Südsee zu den Palaulnseln (ehemalige deutsche Kolonie östlich der Philippinen). Er hält das Inselleben schriftlich und in zahlreichen Zeichnungen, Aquarellen und Schnitzwerken fest. (Die meisten dieser Werke sind heute verschollen.) Pechstein und seine Frau werden vom Kriegsausbruch überrascht und geraten in japanische Gefangenschaff nach Nagasaki.

1915
Pechstein wird gegen Neutralitätseid freigelassen und kehrt auf Umwegen nach Deutschland zurück unter anderem über New York; zuletzt arbeitet er als Kohlentrimmer auf einem Dampfer. In Berlin findet er seine Wohnung besetzt und das Atelier geräumt.

1915/1916
Militärdienst an der Westfront (Somme/Flandern).

1917
Die PalauGemälde (Palaulandschaften, “Der Götze, Der ausziehende Vogelfänger) und graphischen Zyklen (Exotische Köpfe, Köpfe, Samländische Ode und ìItalienische Fischer) entstehen. Für die Ausstellungsräume der Kunsthandlung Fritz Gurlitt entwirft er Glasfenster und Mosaiken.

1918
Pechstein ist Mitbegründer der Novembergruppe und der sozialistischen Vereinigung Arbeitsrat für Kunst in Berlin. Unter seiner Mitwirkung erscheint der Aufruf An alle Künstlen.

1919
Vierter Aufenthalt in Nidden. Mehrere Bilder von dortigen Fischerhäusern entstehen, außerdem Unterhaltung und Hängematte I. Er lithographiert die 50 Reisebilder ItalienSüdsee und schnitzt von primitiver Plastik beeinflußte Holzfiguren.

1920
Fünfter Aufenthalt in Nidden. Die Gemäldefolge Fischerleben entsteht.

1921
Er erstellt die Holzschnittfolgen Fischerköpfe und Vater Unser.

1921 1945
Sommeraufenthalte in Leba (19271932 in Rowe).

1922
Reise nach Montreux zu seinem Mäzen Dr. Minnich. Er wird Mitglied der Preußischen Akademie der Künste Berlin und erhält eine nominelle Professur.

1923
Trennung von seiner ersten Frau und Heirat mit
Marta Möller. Radierungen zu Willy Seidels
Yali und sein weißes Weib. Bruch mit Wolfgang Gurlitt womit eine wesentliche finanzielle Sicherheit endet.

1924 1925
Aufenthalte in Monterosso al Mare, Bornholm und in der Schweiz.

1926
Geburt seines zweiten Sohnes Max. Er nimmt das Thema Mutter und Kind wieder auf. Im Auffrag der deutschen Regierung schafft er Glasfenster für das Internationale Arbeitsamt in Genf.

1927
Garden Club Preis vom Carnegie Institute in Pittsburgh/USA für das Gemälde Calla.

1928
Er wird mit dem Preußischen Staatspreis für das in der Berliner Sezession ausgestellte Gemälde Nordweststurm ausgezeichnet und in die Ausstellungskommission der Akademie der Künste gewählt.

1930
Ehrendiplome von Mailand und Bordeaux, Ehrenmedailie Wien.

1931
Reise nach Südfrankreich. Staatspreis der deutschen Regierung.

1933
Das nationalsozialistische Regime versucht Pechstein als entarteten Künstler aus der Ausstellungskommission der Akademie der Künste zu entfernen.

1934
Nachforschungen über seine Beteiligung an der Novembergruppe. Keine Verkaufserfolge mehr in Deutschland.

1937
Ausschluß aus der Akademie der Künste, außerdem Beschlagnahme von 326 Werken aus deutschen Museen. Die Ausstellung “Entartete Kunst zeigt 6 Gemälde, 4 Aquarelle und 6 Graphiken von ihm.

1939
Sechster und letzter Sommeraufenthalt in Nidden.

1943
Dienst beim Volkssturm bis zu seiner Freistellung.

1944
Nach einem Bombenangriff verbrennt die Graphiksammlung von Wolfgang Gurlitt in der sich zahlreiche Werke Pechsteins befinden.

1945
Arbeitsdienst in Pommern zusammen mit seiner Frau. Das Kriegsende erlebt er in Leba. Für kurze Zeit gerät er in russische Gefangenschafft. Seine Berliner Wohnung und das Atelier sowie der größte Teil seiner Werke werden durch Brand vernichtet. Er kehrt zurück nach Berlin, wo er zum Lehramt an die Hochschule für Bildende Künste in Berlin berufen wird.

1946/1947
Er verfaßt seine Erinnerungen, die aber erst 1960 erscheinen. Ehrenbürgerschaft seiner Geburtsstadt Zwickau, die außerdem einen MaxPechsteinPreis für Malerei stiftet.

1949
Sommeraufenthalt in Ückeritz/Usedom. Erneuter Kontakt zu SchmidtRottluff.

1951
Pechstein wird anläßlich seines 70. Geburtstages zum Ehrensenator der Hochschule für Bildende Künste Berlin ernannt.

1952
Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Sommeraufenthalt in Strande an der Kieler Bucht.

1953
Sommeraufenthalt auf Amrum.

1954
Kunstpreis des Senates der Stadt Berlin.

1955
Max Pechstein stirbt am 29. Juni in Berlin.

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